Preisträger des "GMA-Preis für junge Lehrende 2010" ausgezeichnet
Sören Huwendiek 1,2Eckhart G. Hahn 3,4
1 Universität Heidelberg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Heidelberg, Deutschland
2 Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, Vorsitzender des GMA-Ausschusses für Junge Lehrende, Heidelberg, Deutschland
3 Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Dekan, Witten, Deutschland
4 Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), Vorstandsvorsitzender, Erlangen, Deutschland
Einleitung
Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung 2010 in Bochum wurden zum fünften Mal die Preisträger des "GMA-Preis für Junge Lehrende“ für herausragende Leistungen in der Medizinischen Hochschullehre vom Vorstand der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung e.V. (GMA) ausgezeichnet.
Dieser Preis wurde durch die Arbeitsgemeinschaft "Junge Lehrende“ der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung e.V. initiiert, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Wertschätzung, Unterstützung und die Ausbildungssituation für junge Berufstätige in der Hochschullehre zu verbessern und zu stärken.
An der Ausschreibung nahmen insgesamt 7 Bewerbungen von 6 Standorten teil (Freiburg, Hannover, München, Tübingen 2x, Ulm, Würzburg).
Beurteilungsverfahren
Die Beurteilung der Bewerbungen erfolgte durch einen, vom GMA-Vorstand vorgeschlagenen, 14-köpfigen Beirat entsprechend den Kriterien zur Qualität und Nachhaltigkeit/Innovation der Projekte (http://gesellschaft-medizinische-ausbildung.org/index.php?option=com_content&view=article&id=179&Itemid=317&lang=de) [1]. Dabei konnten jeweils 0-2 Punkte (0= nicht erfüllt, 1= teilweise erfüllt, 2=erfüllt) für die insgesamt 8 Kriterien vergeben werden (Kriterienpunkte).
Weiterhin benannten die Beiratsmitglieder die drei aus Ihrer Sicht besten Bewerbungen mit einer kurzen Begründung und vergaben hierfür Favoritenpunkte (1. Platz: drei Punkte, 2. Platz: zwei Punkte, 3. Platz: ein Punkt). Die Summe der von den Beiratsmitgliedern vergebenen Kriterienpunkte und Favoritenpunkte pro Bewerber wurden bestimmt. Die fünf Bewerber mit den höchsten Punktwerten wurden als Finalisten zur Jahrestagung der GMA eingeladen.
Aus den fünf Finalisten wurden vom Gesamtvorstand der GMA während der Vorstandssitzung die beiden Sieger einstimmig beschlossen.
Preisträger
Als gleichwertige Preisträger wurden gewürdigt:
- Dr. Nora Celebi, Eberhard Karls Universität Tübingen mit dem Projekt: Verschreibungsfehler vermeiden – ein problembasierter modularer Unterricht
- Arbeitsgruppe: Dr. med. Philip von der Borch, Dr. med. Konstantinos Dimitriadis, Sylvère Störmann, Anne-Sophie Niedermaier, LMU Klinikum der Universität München mit dem Projekt: MeCuM-Mentor
Würdigung
Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Gewinnerprojekte und Zusammenfassungen der Freitext-Begründungen der Reviewer, warum sie die Gewinner-Projekte für besonders auszeichnungswürdig halten:
Dr. Nora Celebi, Eberhard Karls Universität Tübingen mit dem Projekt: Verschreibungsfehler vermeiden – ein problembasierter modularer Unterricht:
Projekt mit Hauptlernziel dass Studierende einen Diagnostik und Therapieplan entwickeln lernen unter Vermeidung typischer Fehler. Hierzu wurde ein problembasierter modularer Unterricht entwickelt, der sich als effektiv herausgestellt hat.
- Konsequente – von einer engagierten Lehrenden vorangetriebene, - methodisch gute und sehr schön publizierte Aufbereitung eines praktisch hochrelevanten und bisher vernachlässigten Problems, welches zudem fest ins Curriculum verankert wurde [2].
Arbeitsgruppe: Dr. med. Philip von der Borch, Dr. med. Konstantinos Dimitriadis, Sylvère Störmann, Anne-Sophie Niedermaier, LMU Klinikum der Universität München mit dem Projekt: MeCuM-Mentor:
Von Studierenden entwickeltes Mentorenprogramm, das zum Ziel hat, die persönliche Betreuung der Studierenden zu verbessern, berufliche Entwicklung zu fördern und Plattform zum Austausch von Fakultät und Studierenden und Studierenden untereinander zu sein. Das Programm besteht aus zwei Bausteinen, einem individuellen Mentorenprogramm in dem sich online Mentoren und Mentees finden und ein Peer-Mentoring Anteil.
- Beeindruckende Teamarbeit zu einem Thema, das an vielen kleineren Fakultäten nicht angegangen wird, unter den Bedingungen einer Riesenfakultät, dessen Beitrag für die Sozialisation des Arztes und das Lernen am Modell gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Zudem insgesamt großer Erfolg, der sich in großer Anzahl Mentoren-Mentees-Bündnissen und Begleitforschung zeigt.
Finalisten
Als Finalisten des GMA-Preis für Junge Lehrende wurden weiterhin folgende Bewerber gewürdigt (alphabetisch sortiert nach Haupteinreicher):
- Michael Koch, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover mit dem Projekt: Möglichkeiten zur Verbesserung der Kommunikation in der Tiermedizin durch Online-Konferenzsysteme
- Dr. med. Anne Werner, Eberhard Karls Universität Tübingen, mit dem Projekt: „iTüpFerl“ in Tübingen psychosoziale Fähigkeiten erlangen
- Dominique Lippold, Universität Ulm, mit dem Projekt: Fit für den OP!? Eine fakultative Lehrveran-staltung für das 3. Semenster Humanmedizin.
Diskussion und Ausblick
Die eingereichten Bewerbungen demonstrierten erneut beeindruckend die hohe Qualität aktueller Projekte in der medizinischen Lehre. Erfreulich ist dabei auch die zunehmende
wissenschaftliche Herangehensweise und Professionalisierung der Lehre bereits durch junge Kolleginnen und Kollegen.
Aufgrund der positiven Erfahrungen ist es vorgesehen, den GMA-Preis für Junge Lehrende weiterhin jährlich zu verleihen.
Danksagung
Den Mitgliedern des Beirats möchte der Vorstand der GMA an dieser Stelle sehr herzlich danken. 5 Bewerbungen wurden von jedem der 11 Beiräte begutachtet:
- Dr. med. Stefan Beckers
- Dr. med. vet. Jan Ehlers, M.A.
- Hr. Jan Hilgers
- Dr. med. Peter Iblher
- Dr. med. Hanns Iblher
- Prof. Dr. med. Martin Lischka
- Dr. med vet. Maren März
- Dr. med. Christoph Nikendei, MME
- Dipl. Psych. K. Rockenbauch
- Dr. med. Sasa Sopka
- Dr. med. Barbara Stadelmann, MME (Bern)
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass er keine Interessenskonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel hat.
Literatur
[1] Huwendiek S, Hahn EG. GMA-Preis für junge Lehrende 2009. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(2):Doc14. DOI:10.3205/zma000606[2] Celebi N. Verschreibungsfehler vermeiden - ein modulares Unterrichtskonzept. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(1):Doc10. DOI: 10.3205/zma000722