Überregionale Versorgung mit lizenzpflichtigem e-Content – neue Modelle von ZB MED
Mareike Grisse 11 ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln, Deutschland
Zusammenfassung
ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften hat neuartige Lizenzmodelle für den überregionalen direkten Zugriff auf lizenzpflichtigen Inhalt entwickelt.
Schlüsselwörter
Lizenz, überregionaler Zugang, e-Content, Remote Access
Überregionale Versorgung mit lizenzpflichtigem e-Content – neue Modelle von ZB MED
Die überregionale Informations- und Literaturversorgung in den Fachgebieten Medizin, Gesundheitswesen, Ernährungs-, Umwelt- und Agrarwissenschaften sowie deren Grundlagenwissenschaften und Randgebieten ist der Stiftungszweck von ZB MED. Die Standard-Lizenzverträge der Verlage richten sich an Universitäten, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, die jeweils klar abgrenzbare Nutzerkreise haben. Hingegen ist die von ZB MED erworbene Literatur deutschlandweit ansässigen Forschenden, Studierenden und Privatpersonen zugänglich. Um das dauerhaft zu gewährleisten, muss ZB MED eine Vielzahl von Rechten individuell aushandeln. Dazu gehören die Lieferungen qualitativ hochwertiger Metadaten, Text- und Data-Mining-Rechte, benötigte Rechte für die Kopienversanddienste, dauerhafte Zugriffsrechte sowie das Recht, den Content selber zu hosten und in das digitale Langzeitarchiv zu überführen. Der ortsunabhängige Zugriff wird ZB MED-Nutzerinnen und -Nutzern mittels Remote Access ermöglicht. Dazu müssen sich die Nutzerinnen und Nutzer jährlich unter Vorlage des Personalausweises oder der Meldebescheinigung einen Benutzungsausweis bei ZB MED am Kölner Standort besorgen. Bei ihren Recherchen im Discovery Service LIVIVO finden die Nutzerinnen und Nutzer lizenzierte Volltexte, die sie nach Eingabe ihrer Nutzerkennung und ihres Passwortes nutzen können. Im Hintergrund wurde von ZB MED ein eigener Proxy Server eingerichtet, auf dem in einer Whitelist die URLs zum lizenzierten Content hinterlegt wurden. Außerdem prüft das System Nutzerkennung und Passwort, bevor die Anfrage, unter Verwendung der ZB MED-IP, an den Verlag weitergeleitet und dort freigeschaltet wird.
Nach ersten Gesprächen mit Verlagen zeigt sich, dass dieses Konzept von einigen Verlagen direkt verstanden und angenommen wird, andere Verlage allerdings einen überregionalen Nutzerkreis nicht akzeptieren möchten, aus Sorge, Kundinnen und Kunden zu verlieren. Dem kann entgegengehalten werden, dass eine gewisse Exklusivität allein durch den Registrierungsprozess entsteht und selbstverständlich Nutzerinnen und Nutzer bei Missbrauch gesperrt werden.
Der überregionale Zugriff ist für die Forschenden, Studierenden und Privatpersonen kostenlos. Erhöhte Ausgaben für teureren e-Content werden von ZB MED getragen.
Anmerkung
Interessenkonflikte
Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.