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GMS Journal for Medical Education__Temp

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017__Temp


The full text of this article is only available in German.
Projekt
Humanmedizin

Elektronische Ringvorlesung Infektiologie

 Georg H?rter 1
Magnus M?ller 2

1 Universit?tsklinikum Ulm, Sektion Infektiologie und klinische Immunologie, Abteilung Innere Medizin III, Ulm, Deutschland
2 Universit?t Ulm, Medizinische Fakult?t, Studiendekanat, Ulm, Deutschland

Abstract

This article describes the state of the project "electronic lecture series on infectiology". In cooperation with members of other medical faculties in Baden-W?rttemberg in the area of the cross-sectional subjects infectiology/immunology, the model project puts joint university instruction into practice with the support of modern communications technology. The concept provides for a variety of functions on the basis of an e-learning portal. In addition to the instructors' lectures available online, interactive forums, didactic cases and research possibilities will be offered. In the process, long-term use in the sense of curricular implementation, both at the universities involved, as well as beyond the university context, is explicitly planned.


Projektbeschreibung

1. Einleitung

Die medizinische Ausbildung wurde in den letzten Jahren im Rahmen der Einf?hrung einer neuen Approbationsordnung grundlegend ver?ndert. Hauptinteresse dieser Erneuerung liegt in der verbesserten, praxisorientierteren Ausbildung. Zus?tzlich r?ckt der m?gliche Einsatz modernerer Informations- und Kommunikationstechnologien als Lehrmittel zur Qualit?tssicherung und Reproduzierbarkeit in den Blickpunkt des Interesses.

Die Veranstaltung "elektronische Ringvorlesung Infektiologie" wird ab dem Sommersemester 2005 als Wahlfach im klinischen Abschnitt im Curriculum der Medizinischen Ausbildung an der Universit?t Ulm angeboten (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Die Veranstaltungen werden in Modulform aufgezeichnet, um eine Nutzbarkeit innerhalb unterschiedlicher curricularen Konzepte der Fakult?ten zu gew?hrleisten.

Abbildung 1: Screenshot der elektronische Ringvorlesung Infektiologie

2. Inhalt

Inhaltlich werden verschiedene infektiologische Themengebiete angeboten. Ein Modul umfasst die klinischen und therapeutischen Gesichtspunkte der HIV-Infektion mit Einbindung interaktiver Lehrmedien (Animationsfilm). Ein weiterer Schwerpunkt stellt die Tropen- und Reisemedizin dar, dabei werden synchron zus?tzlich klinische Beispiele interaktiv unter Verwendung nutzbarer Internetportale und Lehrseiten bearbeitet.

Ein weiterer Vorlesungsinhalt soll die Arbeit in der Entwicklungshilfe (?rzte ohne Grenzen) als alternatives Berufsfeld plastisch darstellen.

Zus?tzlich k?nnen anhand verschiedener Internetportale (siehe Abbildung 1), z.B: WHO, Center for Diseases Control oder verschiedener Sentinel-Portale, aktuelle Ausbr?che von Infektionskrankheiten, z.B. SARS im Jahre 2003 oder Ebola-Virus Epidemien, systematisch aufgearbeitet werden. W?hrend der im Internet abrufbaren Ringvorlesungen k?nnen die Studierenden synchron Fragen an die Referenten stellen. Zus?tzlich werden zu den einzelnen Themen ein Internetportal zur Nutzung und vertiefenden Recherche zur Verf?gung gestellt.

3. Technik

Die Aufzeichnung der Vorlesungen erfolgt vorab in digitaler Form bei den jeweiligen Projektpartnern in Ihrem Arbeitsbereich. Dabei muss es sich hierbei nicht um einen ?blichen Lernraum handeln, sondern die Darstellung der Lerninhalte kann direkt am klinischen Arbeitsplatz (Patientenbett, Labor) aufgenommen werden.

Bei der Bearbeitung der Videosequenzen (Umwandlung in ein streamingf?higes Format; Audionachbearbeitung) ist insbesondere die Aufteilung in thematische Module vorgesehen.

Das Kommunikations- und Informationszentrum (kiz) an der Universit?t Ulm bietet die M?glichkeit [1], entsprechend vorbereitete Videos synchron mit einer ablaufenden Pr?sentation im Internet anzubieten (siehe: http://www.uni-ulm.de/live). Die zentralen, universit?ren Medieneinrichtungen an den anderen f?nf Standorten bieten vergleichbare L?sungen.

Dieses Setting wird mit einem Chat (Applet) f?r synchrone Kommunikation erg?nzt. Erste Projekterfahrung im Sommersemester 2005 zeigt, das die textuelle Kommunikation kaum stattfindet.

Es wird daf?r im Rahmen des Projektes ein Kommunikationskanal auf Audiobasis (Vitero?) getestet und evaluiert. Die Auswahl dieser Systeme erfolgt in Zusammenarbeit mit den zentralen Medieneinrichtungen als zuk?nftige Systembetreuer.

Auf der Seite k?nnen ebenfalls weitere multimediale Inhalte verlinkt werden. Hier bieten sich vorhandene infektiologische F?lle im Lehrsystem Docs'n Drugs [2] an.

4. Perspektiven

Ab dem Wintersemester 2005/2006 soll die Veranstaltung an allen Medizinischen Fakult?ten als Inhaltsangebot im Rahmen des Querschnittsfaches Infektiologie/Immunologie zur curricularen Einbindung angeboten werden. Hierzu werden Seminare mit unterschiedlicher Thematik aus dem infektiologischen/immunologischen Spektrum von Referenten der verschiedenen Fakult?ten digital aufgezeichnet und verarbeitet. Die Referenten stehen anschlie?end im Internet in einem Chat bzw. Audiokonferenz zur Diskussion zur Verf?gung. Hierbei soll insbesondere der gleichzeitige Einsatz von Internetportalen zur Bearbeitung virtueller F?lle genutzt werden.

Die Lehrveranstaltung wird an den teilnehmenden medizinischen Fakult?ten von den Studierenden im Rahmen der jeweiligen fakult?tsweiten Qualit?tssicherungsktivit?ten nach Abschluss evaluiert. Vorgesehen ist am Seminarende eine Online-Pr?fung zur Lernerfolgskontrolle.


Literatur

[1] Aumann B, Hieber P. "Video Echtzeitkodierung", Ulm 2004. Ulm: Kommunikations- und Informationszentrum (kiz) Universit?t Ulm. 2005. Zug?nglich unter: http://kiz.uni-ulm.de/services/medien/multimedia/video.html.
[2] Pietzcker T, Weber M, Reuter S, Marre R. "Docs 'n Drugs - Die virtuelle Poliklinik. Ein fallorientiertes, webbasiertes Ausbildungssystem f?r Mediziner". In: Bichler KH, Mattauch W (Hrsg).: Multimediales Lernen in der medizinischen Ausbildung. Hamburg: Springer-Verlag; 2001:99-108.