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GMS Journal for Medical Education__Temp

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

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Vortrag GMA-Jahrestagung 2006
Humanmedizin

Ergebnisse einer zweistufigen Delphi-Studie zum E-Learning in der haus?rztlichen Versorgung

 Horst Christian Vollmar 1
Uta-Maria Waldmann 2
Andreas C. S?nnichsen 3
Katja Gilbert 4
Cornelia-Christine Sch?rer-Maly 5
Jochen Gensichen 4

1 Universit?t Witten/Herdecke, Zentrum f?r Allgemeinmedizin und Ambulante Versorgung, Witten, Deutschland
2 Universit?t Ulm, Ulm, Deutschland
3 Paracelsus Medizinische Universit?t Salzburg, Salzburg, ?sterreich
4 Universit?t Frankfurt, Abteilung f?r Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
5 Universit?t Witten/Herdecke, Medizinisches Wissensnetzwerk evidence.de, Witten, Deutschland




Text

Einleitung: Die haus?rztliche Versorgung und allgemeinmedizinische Lehre in Deutschland ist meist dezentral organisiert. Das Internet und insbesondere netzbasiertes Lernen kann einen wichtigen Beitrag leisten, um die Lehrenden und Lernenden mit neuem Wissen zu versorgen. Im Rahmen des ersten Kongresses f?r E-Learning in der Allgemeinmedizin (ELA) wurde im Fr?hjahr 2005 eine zweistufige Delphi-Studie initiiert, um die Erwartungen und Barrieren an ELA zu identifizieren.

Methodik: Fragebogen an 60 Teilnehmer zur Einsch?tzung von ELA ("offene“ / "geschlossene“ Fragen). Die eingegangenen Frageb?gen wurden von zwei Autoren (HCV, JG) unabh?ngig analysiert und zu Cluster-Thesen kategorisiert. Diese Thesen wurden den Teilnehmern in der 2. Runde zur?ckgespiegelt. Der Grad der Zustimmung oder Ablehnung wurde quantitativ erfasst.

Ergebnisse: Die R?cklaufquote lag in der 1. Runde bei 67% (n=40) und bei 60% (n=36) in der 2. Runde. Insgesamt wurden 36 Thesen durch Clusterbildung ermittelt. Der Grad der ?bereinstimmung in der 2. Runde schwankte zwischen 8% ("E-Learning verdr?ngt praktische Lehr- und Lernangebote“) und 97% ("Notwendigkeit f?r ?berzeugende didaktische Konzepte). Mit 28% ebenfalls niedrig war die ?bereinstimmung bei "E-Learning kann durch pharmazeutische Unternehmen finanziert werden“. Mit jeweils 94% erzielten die Items "ELA setzt wichtige Impulse f?r Fortbildung“, "ELA erh?lt neue Akzente durch Blended-Learning Konzeptionen“, "Notwendigkeit f?r eine starke Anwenderorientierung“ und "h?here Medienkompetenz der Anwender in f?nf Jahren“ eine hohe Zustimmung.

Schlussfolgerung: Chancen und Impulse durch ELA wurden hoch eingesch?tzt. Optimierungsbedarf liegt in der Anwenderorientierung und in innovativen didaktischen Konzepten, z.B. Blended-Learning. Auch eine industrieunabh?ngige Finanzierung von ELA wird eine wichtige Rolle f?r die Implementierung spielen. Deutlich zeigte sich bei den befragten Experten, dass ELA einen wichtigen Beitrag f?r die allgemeinmedizinische Aus-, Fort- und Weiterbildung leisten kann und in systematischen Studien untersucht werden sollte.


Literatur

[1] Vollmar HC, Waldmann UM, Gensichen J, S?nnichsen AC. E-Learning: Aktueller Stand und Chancen in der Allgemeinmedizin Frankfurt a.M. 08.-09. Juli 2005: Vom Kongress zum Netzwerk "ELA" (E-Learning in der Allgemeinmedizin). GMS Z Med Ausbild. 2005;22(3):Doc30.
[2] Gensichen J, Vollmar HC, Soennichsen AC, Waldmann UM. The opportunities and barriers to e-learning in education for primary care: a European perspective, in E-Learning for GP-Educators. Radcliff; J. Sandars: 2006.