Einfluss des Bewertungssystems auf Objektivit?t und Reliabilit?t der Benotung zahnmedizinischer Studentenarbeiten am Phantompatienten
Petra Scheutzel 11 Westf?lische-Wilhelms-Universit?t M?nster, ZMK-Klinik, M?nster, Deutschland
Text
Hintergrund: In den vorklinischen Behandlungskursen am Phantompatienten soll den Studierenden die f?r eine selbst?ndige Patientenbehandlung im klinischen Studienabschnitt erforderlich kognitive und psychomotorische Kompetenz vermittelt werden. Bewertet wird hierbei u.a. die Ergebnisqualit?t der f?r den Phantompatienten angefertigten Zahnersatzarbeit, wobei sich die Frage nach der Verl?sslichkeit dieser Leistungs?berpr?fung im Hinblick auf die Objektivit?t und Reproduzierbarkeit der Benotung stellt.
Ziel: Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der vorliegenden Untersuchung, das Ausma? der inter- und intraindividuellen Reliabilit?t bei der Benotung zahn?rztlich-prothetischer Phantomkursarbeiten festzustellen und verschiedene Bewertungssysteme zu vergleichen.
Methoden: 50 im vorklin. Phantomkurs angefertigte Br?cken wurden jeweils vom Studierenden selber, einem Kommilitonen, zwei Zahnmedizinstudenten des klin. Studienabschnitts sowie 2 Zahn?rzten aus der vorklin. und der klin. Kursbetreuung unabh?ngig voneinander beurteilt. Die Bewertung erfolgte nacheinander mit 3 verschiedenen Bewertungssystemen (I. freie Gesamtbewertung, II. einfache schematische Bewertung von Einzelkriterien, III. Bewertung mittels eines bebilderten strukturierten Bewertungsbogens) und wurde jeweils nach fr?hestens 1 Woche nochmals wiederholt.
Ergebnisse: Durch den Einsatz des strukturierten Bewertungsbogens wurde sowohl die Objektivit?t als auch die Reproduzierbarkeit der Benotung in allen Bewertergruppen deutlich gesteigert. Die klin. Kursassistenten, also diejenigen Zahn?rzte mit der gr??ten Erfahrung, wiesen bei allen getesteten Bewertungsverfahren sowohl inter- als auch intrapersonell die h?chste Urteilskonkordanz auf. Die geringste interpersonelle Urteilskonkordanz bestand innerhalb der Gruppe der Kursteilnehmer selber, wobei die Selbsteinsch?tzung der Studierenden je nach Bewertungssystem um bis zu eine ganze Note von der Fremdeinsch?tzung abwich. Durch Einsatz des strukturierten Bewertungsbogens konnte die Konkordanz zwischen studentischer Selbsteinsch?tzung und Fremdbeurteilung jedoch stat. signifikant erh?ht werden.
Schlussfolgerung: Durch den Einsatz eines strukturierten Bewertungsbogens kann die Objektivit?t und Reliabilit?t der Benotung zahnmedizinischer Phantomarbeiten gesteigert werden und liegt ?ber den in vergleichbaren internationalen Studien angegebenen Korrelationswerten.