Diagnostic Grand Round
Stefan Stieger 1Andrea Praschinger 1
Kurt Kletter 1
Franz Kainberger 1
1 Medizinische Universit?t Wien, Besondere Einrichtung f?r Medizinische Aus- und Weiterbildung, Curriculumskoordination, Wien, ?sterreich
Beitrag
Einleitung: Diagnostic Grands Rounds stellen eine innovative Lehrform im neuen Medizincurriculum Wien dar, welche erstmals im Wintersemester 2005/06 im 3.Studienabschnitt erprobt wurde. Dabei werden exemplarische F?lle interdisziplin?r von verschiedenen FachvertreterInnen m?glichst anschaulich und interaktiv den Studierenden mit der Zielsetzung pr?sentiert, die Fertigkeiten des diagnostischen Entscheidens zu trainieren. Ziel einer Evaluationsstudie war es R?ckmeldungen zu bekommen, um diese in die weitere Planung einflie?en lassen zu k?nnen.
Methode: Zu diesem Zweck wurde ein eigener Evaluierungsbogen in Absprache mit involvierten Personen entwickelt. Dabei wurde ganz spezifisch nach den Erfahrungen der Studierenden mit dieser neuen Lehrveranstaltungsform gefragt.
Ergebnisse: Mit einem Mittelwert von M=2.0 (Range 1-6) wurde die Diagnostic Grand Round sehr gut evaluiert. Dabei f?hlten sich die Studierenden sicherer im Umgang mit Zuweisungsdiagnosen, Tests, Differentialdiagnosen sowie den Zusammenh?ngen zw. verschiedenen Testergebnissen. Weiters wurde angegeben, dass neben Wissen zu einem Drittel auch ?rztliche Grundhaltungen vermittelt wurden. Gesamt betrachtet sind die Anforderungen an die Studierenden angemessen. Lediglich 33% empfanden das Niveau als etwas zu hoch. Der Rest beurteilte die Anforderungen als passend (58%) bzw. als etwas zu niedrig (9%).
Diskussion: Die Diagnostic Grand Rounds wurden bereits im ersten Semester ihrer Einf?hrung von den Studierenden sehr gut evaluiert. Erste Ergebnisse flo?en bereits im Sommersemester 2006 in Form einer Dokumentation (Bild, Ton) der Einheiten ein. Diese soll mithelfen, das Konzept weiterzuentwickeln und ein Archiv interessanter interdisziplin?rer F?lle aufzubauen. Um die aktive Mitarbeit der Studierenden weiter zu f?rdern werden diese an bestimmten Stellen der Falldiskussion aufgefordert, Verdachtsdiagnosen zu stellen und weitere diagnostische Strategien vorzuschlagen.