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Dies ist die deutsche Version des Artikels. Die englische Version finden Sie hier.
Buchbesrpechung
Humanmedizin

[Friedrich Anderhuber, Franz Pera und Johannes Streicher (Hrsg): Waldeyer Anatomie des Menschen]

 Sven Anders 1

1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Rechtsmedizin, Hamburg, Deutschland




Bibliographische Angaben

Friedrich Anderhuber, Franz Pera, Johannes Streicher (Hrsg)

Waldeyer Anatomie des Menschen

De Gruyter Verlag, Berlin/Boston

Erscheinungsjahr: 19. Auflage 2012, Seitenzahl: 1050, € 79,95

Rezension

Das einbändige und knapp 1050 Seiten starke Lehrbuch der Anatomie umfasst die gesamte makroskopische Anatomie des Menschen. Das Buch gliedert sich in einen einführenden Teil und behandelt dann kapitelweise die allgemeine Anatomie, Haut und Hautanhangsgebilde, den Bewegungsapparat, die inneren Organe, Kopf und Hals, Auge und Ohr sowie das Zentrale Nervensystem. Die Kapitel beinhalten sämtlich Darstellungen der systematischen, funktionellen und topografischen Anatomie. Zusammenfassungen, Bezüge zur Anatomie am Lebenden und klinische Bezüge sind farblich hinterlegt. Neben der naturgemäß etwas „trockenen“, aber gut verständlich dargestellten systematischen Anatomie sind die Texte zu funktionellen Aspekten äußerst klar strukturiert und flüssig zu lesen, so dass sich dem Leser der Stoff leicht und gut zugänglich erschließt. Durch das ganze Buch hindurch finden sich auf fast jeder Seite kurze klinische Bezüge. Das Spektrum umfasst kurze Einschübe, wie etwa die Erklärung klinisch üblicher Nomenklatur, bis hin zu Darstellungen klinisch relevanter Erkrankungen. Hierbei wird stets der Bezug zur Anatomie gewahrt und die Länge und Tiefe der Darstellungen ist angemessen. In der Tradition früherer Auflagen des Waldeyer findet sich ein Nebeneinander schematischer, stark topografisch oder funktionell geprägter und Atlas-artiger Abbildungen und es werden in den einzelnen Kapiteln zahlreiche Bezüge zur mikroskopischen Anatomie dargestellt. Insgesamt handelt es sich um ein sehr gelungenes Werk, welches insbesondere durch die Darstellungen der funktionellen Anatomie und der zahlreichen klinischen Bezüge dem Studierenden die Bedeutung fundierter anatomischer Kenntnisse nahebringt. Dabei ist es zu begrüßen, dass die klinischen Aspekte die anatomischen Lehrinhalte sinnvoll ergänzen, aber in keinem Fall überbetont oder zu zahlreich erscheinen. Ob das Buch jedoch nicht nur ein Lehrbuch darstellt, sondern auch einen Atlas ersetzen kann, wie behauptet, muss der einzelne Leser für sich entscheiden. Dennoch kann das Buch auf Grund seiner zeitgemäß integrierenden Darstellungen empfohlen werden.

Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass er keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel hat.