Fallorientiertes e-learning in der Arbeitsmedizin: Qualitätssicherung und Implementierung
Thomas Baumeister 1Stephanie Kolb 2
Jörg Reichert 2
Katja Radon 2
Dennis Nowak 2
Hans Drexler 1
1 Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Erlangen, Deutschland
2 Ludwig-Maximilian-Universität München, Klinikum Innenstadt, Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin, München, Deutschland
Workshop
Problematisch bei der arbeitsmedizinischen Ausbildung in Deutschland ist die meist fehlende Möglichkeit zum Bedside-Teaching. Um diesen Mangel zu beheben, wird seit einigen Jahren mit grossem Erfolg die internetgestützte Bearbeitung von arbeitsmedizinischen Lernfällen in den Lehrplan integriert. Um die Anzahl verfügbarer Lernfälle zu erhöhen und sie möglichst vielen Personen zugänglich zu machen, wurde das internationale Netzwerk NetWorM-international geschaffen, in dem Autoren aus derzeit mehr als 10 Ländern Lernfälle erstellen.
Die Autoren wurden in Lehrgängen geschult, ihre Fälle von Medizinstudenten und Fachexperten überprüft und ins Englische übersetzt. Nach Überprüfung durch einen Muttersprachler kann die englische Version in die jeweilige Landessprache übersetzt und der Lernfall den landesspezifischen Gegebenheiten angepasst werden.
Probleme:
Gesetze, Prozeduren und die arbeitsmedizinische Ausbildung unterscheiden sich in verschiedenen Ländern grundlegend. Je nach Verwendungsart der Fälle kann das Lernziel deshalb stark differieren. Der Schwierigkeitsgrad der Fälle muss der Zielgruppe (Studenten, Ärzte, Krankenschwestern, etc.) angepasst werden. Eine stetige Re-Evaluation ist nötig, um die Qualität der Fälle zu verbessern. Es fehlt Zeit zur Fallerstellung und Übersetzung, da die meisten Autoren ärztliche Vollzeitkräfte sind.
Eine Lösung des Zeitproblems ist derzeit nicht in Sicht.