Konsequente Erschließung und Bewerbung von E-Books in der Bereichsbibliothek Universitätsmedizin (Universitätsbibliothek Mainz)
Stefanus Schweizer 11 Universitätsbibliothek Mainz, Bereichsbibliothek Universitätsmedizin, Mainz, Deutschland
Zusammenfassung
Medizinische E-Books sind bei Studierenden und Forschenden gleichermaßen gefragt. Trotz insgesamt guter Nutzungszahlen, ist das E-Book-Angebot der Bibliothek häufig nicht oder nicht in Gänze bekannt. Meist wird der Online-Katalog, in dem auch alle E-Books der Bibliothek verzeichnet sind, nicht konsultiert. Die Bereichsbibliothek Universitätsmedizin versucht deshalb mit einem Bündel von Maßnahmen die Sichtbarkeit von E-Books zu erhöhen: eigene E-Book-Website mit Erschließung auf Fachdisziplinebene, erleichterter Sucheinstieg für E-Books, konsequente Bewerbung im Blog, im E-Learning-Modul des Fachbereichs, auf Plakaten und Systematik-Aushängen in der Bibliothek.
Schlüsselwörter
elektronisches Buch, Bewerbung
Konsequente Erschließung und Bewerbung von E-Books in der Bereichsbibliothek Universitätsmedizin
E-Books sind im Bereich der Medizin sehr gefragt, sei es zur Ergänzung des gedruckten Lehrbuchbestandes von Seiten der Studierenden oder als E-Only-Variante von Seiten der Forschenden. Medizinische E-Books weisen zwar hohe Nutzungszahlen auf, allerdings kennen zu viele Fachbereichsangehörige das E-Book-Angebot der Bibliotheken nicht oder haben nur eine sehr vage Vorstellung von den Zugangswegen. Der Online-Katalog als Standardnachweisinstrument für Bibliotheksbestände ist für die Nutzer medizinischer Bibliotheken häufig nicht präsent, so dass die darin erschlossenen E-Books nicht auffindbar sind. Selbst wenn im Online-Katalog nach E-Books gesucht wird, gehen Verlagspublikationen in der Masse frei zugänglicher Dissertationen oft unter. Dies verdeutlichte auch eindrücklich ein 2013 in der Universitätsbibliothek Mainz durchgeführter Test zur nutzergesteuerten Erwerbung (Patron Driven Acquisition, PDA). Dabei wurden die potentiell zugänglichen E-Books nur über den Online-Katalog erschlossen und nicht zusätzlich beworben. Die Auswertung der Kurzzeitausleihen und Käufe der PDA-E-Books bestätigte, dass medizinische E-Books im Online-Katalog nicht gut wahrgenommen werden, sie waren im Vergleich zum regulären und bekannten E-Book-Angebot der Universitätsbibliothek beim PDA-Test deutlich unterrepräsentiert.
Die Bereichsbibliothek Universitätsmedizin versucht deshalb, durch ein Bündel von Maßnahmen, die Erschließung und Sichtbarkeit von E-Books zu erhöhen:
- Auf einer eigenen Webseite „E-Books“ (http://www.ub.uni-mainz.de/e-books/) werden E-Books fachspezifisch präsentiert (z.B. HNO, Dermatologie). Es handelt sich um Links zum Online-Katalog, die auf einer Sacherschließung mit RVK beruhen (zum Großteil als Fremddaten von den Druckausgaben übernommen).
- Zusätzlich werden die Toptitel, die anhand der Nutzungsstatistik ermittelt werden, gesondert präsentiert. Hierbei werden Lehrbücher und Nachschlagewerke auf Basis einer lokalen Sacherschließung via Online-Katalog verlinkt.
- Zusätzlich ist eine gezielte, fachübergreifende Suche nach E-Books der Universitätsbibliothek möglich, dabei kann die Suche mit oder ohne Hochschulschriften erfolgen (Voreinstellung: alle E-Books ohne Hochschulschriften) (Abbildung 1 [Abb. 1]).
- E-Books werden auf verschiedenen Kanälen konsequent beworben:
- Im Blog z.B. mit dem E-Books des Monats oder neuen Einzeltiteln (Abbildung 2 [Abb. 2])
- Verlinkung der E-Books im E-Learning-Modul des Fachbereichs
- Plakate mit den wichtigsten E-Books inkl. QR-Code (Abbildung 3 [Abb. 3])
- Im Bereich der gedruckten Bestände (Lehrbuchsammlung, Lesesaal und Freihandbereich) wird auf den Systematik-Aushängen optisch ansprechend für E-Books geworben (inklusiv QR-Code zu den Einzeltiteln bzw. zur Übersichtsseite).
Anmerkung
Interessenkonflikte
Der Autor erklärt, dass er keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.