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GMS Journal for Medical Education__Temp

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

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This article is only available in German.
Leitartikel
Humanmedizin

GMS + GMA = GMS Z Med Ausbild

 Eckhart G. Hahn 1

1 Medizinische Klinik 1, Universit?tsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-N?rnberg, Erlangen, Deutschland




Einleitung

Diese erste Ausgabe der GMS Zeitschrift f?r Medizinische Ausbildung - German Journal for Medical Education markiert eine gro?e Stunde f?r die Gesellschaft f?r Medizinische Ausbildung, Deutsche Sektion der European Association for Medical Education (GMA, http://www.gesellschaft-medizinische-ausbildung.org). Erstmals wird der Schritt zu einer prim?r elektronischen Publikation deutschsprachiger wissenschaftlicher Texte, Graphiken, Bilder und Tondokumente auf dem Gebiet der medizinischen Ausbildung vollzogen. Damit steht ein offenes globales Informations- und Kommunikationsforum zur Verf?gung, das die gesamten M?glichkeiten der digitalen Welt f?r Fortschritte in der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung nutzen wird. Es wird damit eine Tradition fortgesetzt, die 1984 mit der von Dietrich Habeck gegr?ndeten Schriftenreihe „Medizinische Ausbildung" begonnen und mit dem Supplement „Medizinische Ausbildung" der Zeitschrift „Das Gesundheitswesen" im Thieme Verlag mit Florian Eitel als Schriftf?hrer von 1998 bis 2004 fortgesetzt wurde. Die neue GMS Z Med Ausbild wird damit im 22. Jahr als Publikationsorgan der GMA die Bem?hungen um die Professionalisierung und Evidenzbasierung der medizinischen Ausbildung fortsetzen [1].

Digitalisierung der wissenschaftlichen Kommunikation

Einige weitere wesentliche Forschritte werden sich in kurzer Zeit bemerkbar machen. Die Zusammenarbeit mit dem Portal „German Medical Science (GMS)" und deren Tr?gern „Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF)", „Deutsches Institut f?r Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)" und „Deutsche Zentralbibliothek f?r Medizin (ZB MED)" als Verlagskonsortium bringt der GMA als Mitgliedsgesellschaft der AWMF die Partnerschaft mit den gr??ten Medizinischen Datenbanken in Europa und der zweitgr??ten Medizinischen Bibliothek in der Welt. Die Datenbanken bei DIMDI er?ffnen fast unbegrenzte Speicherm?glichkeiten und Suchfunktionen auf Dauer. GMS bringt der GMA die sofortige Indexierung in MEDLINE und damit die Sammlung von Impactfaktor-Punkten f?r Publikationen in GMS Z Med Ausbild. Die Zitationsrate wird ohnehin sprunghaft ansteigen, weil die Arbeiten im Internet unmittelbar suchbar werden. Suchmaschinen wie „Google" und „Google Scholar" werden darauf zugreifen und die Zeitschrift sichtbar machen. Wir werden dies als Herausgeber in der GMA sorgf?ltig beobachten. F?r unsere jungen Medizinp?dagogen wird es damit noch attraktiver, ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Erfahrungen zu publizieren.

Der heimliche Lehrplan

Warum haben wir uns f?r eine deutschsprachige Publikation entschieden? Bei genauerer Analyse ist es f?r die patientenzentrierte medizinische Ausbildung von gr??ter Bedeutung, die sprachgebundenen Feinheiten in der Kommunikation nicht verloren gehen zu lassen. Ein Blick auf ein validiertes Instrument zur Charakterisierung der Patientenzentriertheit im „heimlichen (informellen) Lehrplan" einer Medizinischen Fakult?t gen?gt, um die Bedeutung der Sprache im Umgang der Studierenden und Jung?rzte im Kontext des Patientenumgangs zu erkennen [2]. Die meisten medizinp?dagogischen Kenntnisse im deutschsprachigen Raum werden aus angels?chsicher Literatur bezogen. Es ist deshalb f?r deutschsprachige Lehrende und Lernende notwendig, ein Forum zu haben, dass die besonderen kulturellen Befindlichkeiten und krankheitsspezifischen Besonderheiten im deutschen Sprachraum reflektiert und in die Lernwelt einf?hrt. Kreativit?t und Innovation in der medizinischen Ausbildung k?nnen dadurch vermutlich mehr gef?rdert werden als allein durch die ?bernahme angels?chsischer Begriffe, oft als Acronyme. Da auf der anderen Seite Englisch die internationale Wissenschaftssprache ist, wird sich die GMS Z Med Ausbild um Begriffssch?rfe in beiden Sprachen bem?hen. Publikationen in Englisch sind zugelassen.

Wissenschaftlichkeit und Ausbildungsforschung im Mittelpunkt

?ber Ziele und Methoden in der medizinischen Ausbildung l?sst sich trefflich streiten. In der GMS Z Med Ausbild sollen Meinungen und Gegenmeinungen zu Wort kommen (Artikeltypen Kommentar und Hypothese; Leserbrief), und es sollen Nachrichten verbreitet werden. Ein besonderes Anliegen der GMA und der GMS Z Med Ausbild ist aber die F?rderung und Verbreitung der Ausbildungsforschung. Der Artikeltyp „?bersicht" soll gesicherte Ergebnisse der Ausbildungsforschung zusammenfassen, der Artikeltyp „Originalarbeit" Ergebnisse von Forschungsfragen verallgemeinerbar mitteilen, der Artikeltyp „Projekt" Ausbildungsprojekte professionell so darstellen, dass ihr Effekt erkannt und sie reproduziert werden k?nnen. In Tabelle 1 [Tab. 1] werden die vorgesehenen Artikeltypen, ihre Inhalte und der empfohlene Druckseitenumfang zusammengefasst.

Tabelle 1: Artikeltypen, Inhalt der Artikeltypen und empfohlener Druckseitenumfang f?r die GMS Z Med Ausbild

Die beschriebenen Artikeltypen k?nnen Rubriken zugeordnet werden (Tabelle 2 [Tab. 2]). Die GMS Z Med Ausbild m?chte den verschiedenenen Interessengruppen im Bereich der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung ein Forum mit eigenem Charakter bieten. Sie m?chte damit auch die Entwicklung einer interprofessionellen Ausbildung f?rdern. Zahnmediziner, Tiermediziner, die verschiedenen Gesundheits- und Krankenpflegeberufe, medizinische Assistenzberufe, Studierende und Gesellschaftsgruppen mit gesundheitpolitischem Interesse sind herzlich aufgefordert, von den M?glichkeiten der GMS Z Med Ausbild Gebrauch zu machen. Unser Gesundheitswesen wird durch eine steigende Kompetenz aller Berufsgruppen in der Qualit?t und der Wirtschaftlichkeit der Probleml?sungen besser werden: in Patientenversorgung, Forschung und Lehre. Die Wissenschaftlichkeit der Beitr?ge und die Gewinnung neuer Erkenntnisse durch Ausbildungsforschung werden somit im Mittelpunkt der GMS Z Med Ausbild stehen und bei der Begutachtung ber?cksichtigt werden. Lehre und Lernen als Forschungsfeld ist in den deutschsprachigen L?ndern in starker Entwicklung [3]; das bew?hrte Publikationsorgan der GMA mit neuen M?glichkeiten soll dabei eine starke Rolle spielen.

Tabelle 2: Rubriken der GMS Z Med Ausbild

W?rdigung und Dank

Schlie?lich ist es der GMA und dem Herausgebergremium der GMS Z Med Ausbild ein Bed?rfnis, die Vorg?nger Dietrich Habeck und Florian Eitel zu w?rdigen. Habeck hat 14 Jahre von 1984 bis 1997 im Eigenverlag die „Medizinische Ausbildung" produziert, Eitel 7 Jahre von 1998 bis 2004 dies als Supplement (s.o.) weitergef?hrt. Dieser Leistung geb?hrt Respekt und Dank. Florian Eitel dient der Sache weiter, indem er dem Herausgebergremium der GMS Z Med Ausbild angeh?rt. Er hat daf?r gesorgt, dass die aus dem Jahr 2004 vorliegenden Manuskripte im Einvernehmen mit den Autoren z?gig publiziert werden k?nnen und stellt seine gro?e Erfahrung zur Verf?gung [1]. Das neue Format der Zeitschrift wird diese Tradition fortf?hren und sich einem st?ndigen Verbesserungsprozess unterwerfen. Bitte schicken Sie uns Ihre Beitr?ge, lassen Sie uns Ihre Meinung wissen und f?rdern Sie die medizinische Ausbildung im deutschprachigen Raum und dar?ber hinaus!

Prof. Dr. med. Eckhart G. Hahn, MD, FACP

Schriftleiter der GMS Z Med Ausbild


Literatur

[1] Eitel F. Professionalisierung und Professionalit?t. Med Ausbild. 2004;21:1-3.
[2] Haidet P, Kelly A, Chou C and the Communication, Curriculum, and Culture Study Group. Characterizing the patient-centeredness of hidden curricula in medical schools: development and validation of a new measure. Acad Med. 2005;80:44-9.
[3] Hahn EG. Lehre als Forschungsfeld. Tagungsbericht. 65. Ordentlicher Medizinischer Fakult?tentag. 2004;253-60.