Buchbesprechung: Medizinsoziologie der ?rztlichen Praxis
Walter Burger 11 Reformstudiengang Medizin, Charit? - Universit?tsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
Bibliographische Angaben
Jutta Begenau / Cornelius Schubert / Werner Vogd
Medizinsoziologie der ?rztlichen Praxis
Szenarien - F?lle - Theorien
Lehrbuch Gesundheitswesen
Ber: Verlag Hans Huber AG, 2005
ISBN: 3-456-84223-6, 131 Seiten, 19,95 €
Rezension
Medizinsoziologie ist als Fach sicher vielen bekannt, ihre Bedeutung f?r das t?gliche ?rztliche Tun eher nicht. Das von Begenau, Schubert und Vogd vorgelegt Buch m?chte diesem Umstand abhelfen und an Hand ausgew?hlter Themen einen praktischen Zugang zur Medizinsoziologie gerade auch f?r die Ausbildung von Studierenden der Medizin erm?glichen. Es ist, wie die Autoren in der Einf?hrung darlegen, nicht auf Vollst?ndigkeit angelegt. Die soziologische Perspektive auf die Medizin wird an Hand anschaulicher, lebendig dargestellter Situationen ?rztlichen Handelns mit den thematischen Schwerpunkten "Interaktionstheorie", "Habitustheorie", "Handlungstheorie", "Ph?nomenologie", "Systemtheorie" und "Techniksoziologie" dargestellt.
Das gut und angenehm lesbare Buch vermittelt auf diese Weise nicht nur interessante Einblicke in die Medizinsoziologie, sondern bietet Ankn?pfungspunkte f?r vielf?ltige ?berlegungen zu Determinanten ?rztlichen Handelns. Die gelungene Darstellung l?sst erwarten, dass das Buch seine Intention, auch Grundlagen f?r den Unterricht im Medizinstudium zu liefern, gut erreichen wird. Die dargestellten Problemfelder werden auf das Wesentliche reduziert und bestehende Widerspr?che zu traditionellen medizinischen Sichtweisen ohne Polemik, aber durchaus kritisch dargestellt. Eine ganz knappe Darstellung relevanter Literatur am Ende jedes Abschnitts und abschlie?ende Betrachtungen zu den aktuellen, vor allem durch die Dominanz ?konomischer Sichtweisen bestimmten Problemen der Medizin runden das lesenswerte Buch ab.
Die entsprechend der Zielsetzung sehr knappe Darstellung bedingt nat?rlich, dass nicht alle Themen in geb?hrender Tiefe abgehandelt werden k?nnen und gelegentlich wichtige Aspekte und Literaturhinweise nicht angesprochen, bzw. grenzwertig, das Verst?ndnis behindernd verk?rzt dargestellt werden.
Dies tut aber der Zielsetzung des Buches, einen Einstieg in die Thematik sowie eine Orientierungshilfe zu bieten und weitergehende Neugierde zu stimulieren, keinen Abbruch.
Insgesamt also ein lesenswertes Buch, dem man eine weite Verbreitung unter Studierenden, aber auch unter ?rztinnen und ?rzten w?nschen kann.