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GMS Journal for Medical Education__Temp

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017__Temp


The full text of this article is only available in German.
Projekt
Humanmedizin

Prometheus

 Angelika Sch?fer 1
Johannes Cla?en 1

1 Universit?tsklinikum T?bingen, Radioonkologie, T?bingen, Deutschland

Abstract

Prometheus is an internet-based LMS (learning management system) which, on the basis of a didactic framework, and in the form of a virtual simulation of the situation in the outpatient clinic, is at the disposal of medical training. Adaptability, interactivity, reflection and discursiveness form the basic pedagogical framework of the platform. In the various areas of the virtual clinic, a variety of learning scenarios are imaged. In the varying outpatient departments, a case-based clinical picture can be developed or consolidated. In the linked virtual library there are systematic tutorials for consolidating knowledge, in the internet caf? asynchronic tutoring or collaborative learning can take place via a forum and email function. All scenes or platforms have an intuitive, uniform interface, graphically anchored navigation and on all scenes a help- function is provided in the form of a virtual expert. The consistently uniform artistic design allows one to immerse oneself in the virtual world of clinical thought. With the help of virtual reality, factual knowledge becomes active knowledge, the virtual but authentic patient merged with real experiences and contributing to the development of expertise.


Projektbeschreibung

Die Lernplattform entstand im Rahmen der BMBF(Bundesministerium f?r Bildung und Forschung)-F?rderung "Neue Medien in der Bildung (2001-2003)". Basierend auf den Erfahrungen aus den Anf?ngen der Projekte wurde eine Plattform konzipiert, die eine komplette Lernumgebung f?r verschieden Lernertypen und lerntheoretische Ans?tze liefert. Verschieden Einsatzszenarien f?r U-Learning (ubiquitous learning) sind mit der Lernumgebung zu verwirklichen. Die Besonderheit ist die konsequente einheitliche Darstellung s?mtlicher Szenarien.

Die virtuelle Lernumgebung gliedert sich in drei Teilbereiche, die virtuelle Ambulanz, die Bibliothek und das Internetcafe.

In der Ambulanzszenerie k?nnen interdisziplin?r F?lle in verschiedenen Ambulanzen diagnostisch eruiert werden. Zurzeit stehen F?lle in der Inneren Medizin, der P?diatrie, der Urologie, der Augenklinik, der Strahlentherapie, der Neurologie und der Neuroonkologie zur Verf?gung. Diese fallbasierte Komponente ist wiederum in drei Teilbereiche, die Anamnese, die k?rperliche Untersuchung und die apparative Diagnostik und Labor unterteilt. Alle Elemente sind szenenbasiert und grafisch verwirklicht, alle Patienten ihren Daten angepasst gezeichnet und in verschiedenen Positionen darstellbar. Eine Patientenakte dokumentiert das gesamte diagnostische Handeln und erstellt eine komplette Auswertung der Vorgehensweise des Nutzers.

In der virtuellen Bibliothek stehen Lehr-Lernmaterialien zu den einzelnen F?llen zur Vertiefung und zum Nachlesen bereit. Diese k?nnen vor (Briefing), w?hrend (Vertiefung) und nach der Fallbearbeitung eingesetzt werden.

Im Internetcafe findet sich ein Forum in dem zurzeit noch die Kursadministration und Kommunikation mit den Nutzern stattfindet. Die Email Funktion gew?hrleistet die Kommunikation mit dem Projektteam. Im Internetcafe findet man auch Informationen zum Projekt und PR-Materialien f?r die Partner.

Im internen Bereich der Plattform befinden sich die Administration mit dem Autorentool und der Nutzerverwaltung, sowie ein Terminplaner und ein Partnerforum.

1. Didaktik

Lehren und lernen auf einander abzustimmen, die Auswahl der als notwendig erachteten Inhalte, die Reihenfolge der Vermittlung und die Pr?sentation bestimmen die Paradigmen der technologiegest?tzten Lehre.

Den Lernenden wird eine angenehme, intuitive Lernumgebung dargeboten, die nach kurzer Einarbeitung durch die konsequente Struktur und Einheitlichkeit, erfassbar und einfach zu handhaben ist. Die grafische, szenenbasierte F?hrung durch die Lerninhalte erm?glicht eine freudvolle Auseinandersetzung mit den Lernmaterialien und motiviert die Nutzer zu weiteren Nutzung des Systems. Durch die adaptive Konzeption des Systems k?nnen die Inhalte dem Nutzer angepasst erstellt und abgerufen werden.

Das konstruktivistische "goal based scenario" (R. Schank) erm?glich dem Nutzer problemorientiert, zielgerichtet zu lernen und dabei sein vorhandenes Faktenwissen in einer Simulation der Arzt-Patientensituation in Handlungswissen umzusetzen, und so in seinem vorhandenen Wissensnetzwerk als kontextbezogene Erfahrung zu verankern.

Die integrierte Patientenakte erm?glicht Reflektion ?ber das eigene Vorgehen und die Probleml?sestrategien. Die komplette Auswertung des diagnostischen Vorgehen und der vom Anwender gestellten Diagnosen, regt zur Auseinandersetzung mit den Inhalten und Grenzen des eigenen Wissens und zur Auseinandersetzung mit dem Fallautor oder Dozenten an. Die eigenen Lernprozesse k?nnen zielgerichtet geplant und umgesetzt werden. Zum Beispiel k?nnen fehlende Kenntnisse in der apparativen Diagnostik oder deren Befundung zum Lernthema werden.

Erfolgs- und handlungsmotivierte Motivkonstellationen wirken leistungsf?rdernd. Die M?glichkeiten des vertiefenden und explorativen Lernens in der integrierten Bibliothek erg?nzen und erweitern das Spektrum des Lernangebotes.

?ber die im Forum angebotenen Informationen zu Lernzielen, Ablauf der Veranstaltungen und didaktischer Konzeption wird das Konzept, um sonst in Fallsystemen schwer darstellbare Meta-Informationen erweitert.

Vier verschieden Profile der Fallbearbeitung erm?glichen eine Einschr?nkung, der sonst sehr frei w?hlbaren Handlungsschritte und k?nnen so verschiedenen Lehrkonzepten angepasst werden. Eine Blended Learning Veranstaltung verlangt nach einer anderen Strukturierung als die selbstgesteuerte Lernerfahrung.

Eine Besonderheit des Systems besteht in der bewusst gew?hlten auffallenden grafischen Darbietung der Inhalte. Diese Art der Darstellung soll im Nutzer die Entstehung von Telepr?senz f?rdern. Durch diese Art der Wahrnehmung von e-Learning Inhalten soll der Lernerfolg und die Nachhaltigkeit des Gelernten unterst?tzt werden.

2. Technisches Konzept

Bei der technischen Umsetzung wird besonders auf die Einhaltung g?ngiger Standards geachtet, soweit es mit dem Aufbau der Lernplattform kompatibel ist. Die Programmierung des Szenenbasierten Players erfolgt in Java, XML und HTML kommen zur Anwendung. Es wird eine MySQL Datenbank verwendet. Es wird ein 3 tier, VMC Modell eingesetzt. Im Rahmen der Weiterentwicklung technischer M?glichkeiten und des Wissenszuwachses findet eine permanente Anpassung des Systems statt. Der Zugriff erfolgt ?ber fast alle g?ngigen Browser. Der komplett internetbasierte Zugriff erm?glicht Kooperationen mit Universit?ten in ganz Europa. Ansonsten ist keine Software Installation notwendig. Das System ist durch den Internetzugriff, orts- und zeit unabh?ngig einsetzbar. Ein ebenfalls internetbasiertes Administrationstool wird f?r die ?bersetzung der Plattform in Java entwickelt.


Literatur

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[2] Britain S, Liber O. A framework for pedagogical evaluation of virtual learning. Zug?nglich unter: http:www.jtap.ac.uk/reports/htm/jtap-041.html.
[3] Devitt P, Palmer E. Computers in medical education1: Evaluation of a problem-oriented learning package. Aust N Z J Surg. 1998;68(4):284-287.
[4] Laurillard D. Rethinking Universtiy Teaching. London: Ruthledge. 1993;270. Zug?nglich unter: http://www.psy.gla.ac.uk/~steve/Laurillard.html.
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[7] Steele SM. Contemporary approaches to program Evaluation and Their Implications for Evaluating Programs for Disadvantaged Adults. 1973.
[8] Thorpe, M. Evaluating open and distance learning. Longman, Harlow; 1993.
[9] Zeller H, Singer R. Studiengang Medizinische Informatik Universit?t Heidelberg/Fachhochschule Heilbronn. 1999-2003. Zug?nglich unter: http://galaxy.mi.fh-heilbronn.de/fragebogen/AdminTool.jhtml.