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GMS Journal for Medical Education__Temp

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017__Temp


The full text of this article is only available in German.
Projekt
Humanmedizin

Die ?rztliche Ausbildung in Ulm

 Klaus-Michael Debatin 1
Wilfried Scholz 2

1 Universit?t Ulm, Medizinische Fakult?t, Ulm, Deutschland
2 Universit?t Ulm, Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin, Ulm, Deutschland

Abstract

High numbers of students, a drop in funding, and the lack of quality in higher education teaching, when compared internationally, have led to a change in the university landscape over recent years. But medicine itself has changed, too. Under the influence of science and research, new developments in specific fields of medicine are continually arising. This change demands the development of new learning concepts for the improvement of quality in higher education. During medical training, it should be taken into account that a large part of medical activity is affected by experiences gained in clinical practice. With the inclusion of these aspects in the development of new learning concepts, the students will profit from continuous medical training. This teaching is promoted by the Federal State of Baden-W?rttemberg with the establishment of Centres for Competence. The location Ulm has recognised the development and curricular inclusion of e-learning as a central task. Considerable infrastructure and technology development has taken place. The methods of e-learning are now already integrated into medical training in a variety of ways. A few years ago, the Faculty of Medicine at the University of Ulm began to pursue the concept initially of analysing teaching at various points, then giving it a new base, and continually evaluating and improving quality.


Die ?rztliche Ausbildung in Ulm

1. Wie wird man heute ein guter Arzt?

In den vergangenen Jahren beklagen die Universit?ten in Deutschland hohe Studentenzahlen bei einem R?ckgang ihrer finanziellen Mittel und die, im internationalen Vergleich, mangelnde Qualit?t der Hochschullehre.

Angesichts dieser Entwicklung besteht kein Zweifel daran, dass neue Wege gefunden werden m?ssen, um die Qualit?t der Hochschullehre kontinuierlich zu verbessern. Besonderen Einfluss auf die Gestaltung neuer Lehrkonzepte hat dabei die Entwicklung der Lehrmethoden und der Fachgebiete.

Die Entwicklung von Lehrkonzepten kann nicht ohne die Entwicklung moderner Lehrmethoden vonstatten gehen. Schon vor 30 Jahren war die medizinische Fakult?t Ulm eine Reformfakult?t. Studenten haben sehr daf?r gek?mpft, Unterricht in Kleingruppen und am Krankenbett durchf?hren zu k?nnen. Schon damals wurde interaktives Lernen praktiziert, wobei der Gegen?ber nicht der PC, sondern der Patient und der Arzt als Moderator waren.

F?r andere medizinische Fakult?ten schien die L?sung darin zu liegen, Konzepte anderer L?nder zu ?bernehmen. Dies geschah allerdings mit nicht immer zufriedenstellenden Ergebnissen, da in Deutschland andere Bedingungen (hohe Studentenzahl), ein anderer Anspruch (Studenten alles n?her zu bringen) und andere M?glichkeiten (sich Kenntnisse und F?higkeiten zu erarbeiten) herrschen.

Die Entwicklung der Fachgebiete unterliegt dem Einfluss des Wandels der Medizin von einer empirischen Erfahrungswissenschaft zu einer von naturwissenschaftlichen Konzepten durchdrungenen Wissenschaft. Wir k?nnen heute beispielsweise pathophysiologische Zusammenh?nge entschl?sseln, Therapieans?tze aufstellen, Medikamente charakterisieren und beschreiben wie sie wirken. Es ist also sehr viel aus der Forschung in die Medizin eingeflossen und hat dabei sehr viel ver?ndert. Damit hat sich auch der Beruf des Arztes vom Erfahrungswissenschaftler zu einem wissenschaftlich ausgebildeten Arzt, der alle modernen Konzepte der Forschung in seine jeweilige T?tigkeit integrieren kann, gewandelt.

In diesem Wandel der Medizin und der Notwendigkeit der Entwicklung neuer Lehrkonzepte stellt sich zu Recht die Frage: Wie wird man heute ein guter Arzt?

Im Umgang mit Studenten sieht man immer wieder, dass die ?rztliche Erfahrung eine wesentliche Rolle in der Arztausbildung spielt. Die Aspekte unseres klinischen Studiums m?ssen wir auch in dieser Hinsicht ?berdenken und ?berlegen inwieweit Studenten in die klinische Praxisarbeit einbezogen werden k?nnen.

Das Arbeiten an Ausbildungszielen und Ausbildungskonzepten, erfordert sicherlich immer wieder Anpassungen. Es ist gut, dass einzelne Fakult?ten dies sehr unterschiedlich angehen, denn auch im Wettbewerb mit anderen Kliniken lassen sich Entwicklungen h?ufig besser voranbringen. Studenten profitieren aus den Entwicklungen in Wissenschaft und Lehre wenn sie diese kontinuierlich verfolgen.

Dies alles nun in eine studentische Ausbildung zu integrieren bringt ebenfalls permanente Entwicklung und einen permanenten Wandel mit sich. In diesem Sinne die Lehre zun?chst in den Focus r?cken ist Ziel der Kompetenzzentren. Mit den Aktivit?ten zur Einrichtung der Kompetenzzentren hat sich das Land Baden-W?rttemberg in dieser Hinsicht Verdienste erworben.

2. Der Standort Ulm

Der Standort Ulm hat die Entwicklung und curriculare Einbindung von E-Learning als zentrale Aufgabe erkannt. Die medizinische Fakult?t der Universit?t Ulm hat sich immer schon sehr erfolgreich bem?ht, E-Learning in Ulm zu etablieren. In den letzten Jahren ist durch Aktivit?ten verschiedener Kollegen eine erhebliche Kompetenz in der Entwicklung von Konzepten des E-Learning in der Medizin entstanden. Die Einrichtung des Kompetenzzentrums f?r E-Learning in der Medizin am Standort Ulm, spiegelt diese erfolgreichen Aktivit?ten wieder. Es wurden wesentliche Infrastrukturentwicklungen betrieben und spezielle Technologien innerhalb der medizinischen Ausbildung implementiert. Verschiedene Mediensysteme (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) wurden in Ulm entwickelt, deren Methoden des E-Learning bereits jetzt in vielf?ltiger Weise in den Unterricht integriert sind.

Abbildung 1

3. Schwerpunkte in der Lehre

Die medizinische Fakult?t der Universit?t Ulm hat vor einigen Jahren begonnen das Konzept zu verfolgen, die Lehre an verschiedenen Stellen zun?chst einmal zu analysieren, dann auf eine neue Basis zu stellen, Qualit?t zu evaluieren und kontinuierlich zu verbessern. Dank seiner professionellen Personalstruktur kann sich das Dekanat und Studiendekanat kontinuierlich um diese Aspekte k?mmern. So haben wir beispielsweise neben der Restrukturierung der Studieng?nge Humanmedizin und Zahnmedizin einen neuen Studiengang molekulare Medizin aufgebaut.