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GMS Journal for Medical Education__Temp

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

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Humanmedizin

Konzeption und Erfahrungen mit dem deutschen Master of Medical Education (MME)-Studiengang des medizinischen Fakult?tentages (MFT) an der Medizinischen Fakult?t Heidelberg

Martin R Fischer 1
Jana J?nger 2
Roman Duelli 3
Reinhard Putz 4
 Franz Resch 3

1 Ludwig-Maximilian-Universit?t M?nchen, Medizinische Klinik - Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, M?nchen, Deutschland
2 Ruprecht-Karls-Universit?t Heidelberg, Klinik f? Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Standort Neuenheim, Heidelberg, Deutschland
3 Ruprecht-Karls-Universit?t Heidelberg, Medizinische Fakult?t, Studiendekanat, Heidelberg, Deutschland
4 Ludwig-Maximilians-Universit?t M?nchen, Anatomische Anstalt, M?nchen, Deutschland




Einf?hrung und Zielsetzung

Auf Initiative des medizinischen Fakult?tentages (MFT) und Dank der finanziellen F?rderung durch den Stifterverband f?r die Deutsche Wissenschaft und die Heinz-Nixdorf-Stiftung, konnte zum WS 04/05 der zweij?hrige berufsbegleitende Aufbaustudiengang "Master of Medical Education (MME)" an der Medizinischen Fakult?t Heidelberg etabliert werden. Die Zielsetzungen des interdisziplin?ren Studienganges umfassen

- eine Erh?hung der Qualit?t der Lehre,

- ein Professionalisierung der medizinischen Ausbildung,

- die Qualifizierung von Multiplikatoren und F?hrungspersonen an medizi-nischen Fakult?ten,

- eine F?rderung des bundesweiten Austausches in der medizinischen Ausbildung und

- die F?rderung hochwertiger Ausbildungsforschung.

Stand der Umsetzung

Die Einrichtung des Studienganges "Master of Medical Education" erfolgte am 7. September 2004 an der Medizinischen Fakult?t Heidelberg.

Der Studiengang wird unter zentraler Leitung durch die Medizinische Fakult?t Heidelberg derzeit gemeinsam mit sieben weiteren medizinischen Fakult?ten ausgerichtet (neben Heidelberg, Berlin, Dresden, Essen, K?ln, M?nchen (LMU), M?nster, T?bingen).

Zur Abkl?rung aller Fragen, die im Zusammenhang mit der Organisation und Durchf?hrung des Studiengangs entstehen, einschlie?lich der Fragen der Weiterentwicklung und der Reform des Studienganges, bilden die Kooperationspartner einen gemeinsamen Ausschuss.

Der gemeinsame Ausschuss wird durch einen Vertreter des MFT geleitet. Mitglieder sind der zentrale Leiter des Studienganges in Heidelberg, der Pr?sident des Medizinischen Fakult?tentages, je ein Mitglied der beteiligten Fakult?ten und ein Studierender des Studienganges (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Abbildung 1

Grundideen des MME

Im gesamten Curriculumsentwicklungsprozess wurde gro?er Wert darauf gelegt, folgende Grundideen umzusetzen:

- Interfakult?re Ausrichtung

- Gemeinsame Curriculumsentwicklung

- Multiperspektivische Vermittlung der Lehrinhalte

- Aufeinander aufbauende Module (Lernspirale)

- Vernetzung der Module (Longitudinalmodul).

An der Durchf?hrung dieses neuen interdisziplin?ren Studienganges sind acht besonders qualifizierte Fakult?ten beteiligt, aus denen die Modulleiter 1 - 8 stammen (M?nchen, T?bingen, Essen/M?nster, Berlin, Heidelberg, Dresden und K?ln). Um den interfakult?ren, multiperspektivischen Ansatz zu verwirklichen, werden in den jeweils einw?chigen Pr?senzmodulen drei Dozenten aus verschiedenen Fakult?ten in ein Team eingebunden. Von den an der Ausrichtung des Studienganges beteiligten Dozenten sind ?ber 80% selbst MME-Absolventen einer ausl?ndischen Universit?t. Zus?tzlich werden Lehrpersonen aus dem benachbarten Ausland wie z. B. aus Rotterdam, Maastricht oder Bern in die Modulteams mit einbezogen, um deren internationale Sichtweise zu nutzen.

In einer gemeinsamen Klausurtagung im Mai 2005 erarbeiteten die Modulleiter und -dozenten die detaillierten Lernziele, Lerninhalte und Lernmethoden des Curriculums. Dadurch sollte eine homogene Struktur des Curriculums sichergestellt werden. Durch die inhaltliche Vernetzung der einzelnen Beitr?ge und die klare Abstimmung der Modulinhalte aufeinander wird eine einfache Aneinanderreihung der Module der einzelnen Fakult?ten vermieden (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). Redundanz tritt nur dann auf, wenn sie von den Modulleitern als Wiederholung der Lerninhalte gezielt eingeplant wurde.

Abbildung 2

Ein grundlegendes Element des MME-Curriculums ist eine schl?ssige vertikale Inhaltsstrukturierung, die das Prinzip der aufeinander aufbauenden Module verfolgt, wobei Lehr- und Lernformen sich von Modul 1 bis 8 aufeinander aufbauend methodisch-didaktisch entwickeln (Lernspirale). Dazu erg?nzend verbindet ein Longitudinalmodul die einzelnen Module miteinander und sichert sowohl die inhaltliche Verzahnung des Studienganges als auch die kontinuierliche Betreuung der Teilnehmer. Zur Vernetzung der Module tragen im Wesentlichen longitudinale Elemente wie Kommunikation und Gruppenentwicklung sowie die in jedem Modul stattfindende Betrachtung der lokalen Lehrsituation bei. Soziale Aktivit?ten, f?r die sich die lokalen Mitglieder des Dozententeams und die Modulleiter verantwortlich zeigen, verst?rken diese Intention. Die F?rderung der Ausbildungsforschung durch den MME wird durch die kontinuierliche modul-?bergreifende Betreuung der Projekt- und Masterarbeitserstellung unterst?tzt.

Seit dem Fr?hjahr 2005 steht den Teilnehmern und den Dozenten die elektronische Lernplattform Athena zur Verf?gung, die an der Medizinischen Fakult?t Heidelberg etabliert ist. In diesem Kurs- und Inhaltsmanagement-System ist f?r den Studiengang im System eine Online-Community angelegt, zu der ein geschlossener Nutzerkreis mit registrierten Teilnehmern Zugang hat. Das Athena-E-Learning-Portal hat als Zielsetzung eine transparente und mobile Informations?bermittlung und dient als Online-Diskussionsforum zum direkten Feedback zwischen Dozenten und Teilnehmern des Studienganges. Dar?ber hinaus wird den Teilnehmern der Zugriff auf Online-Kursmaterialien erm?glicht.

Seit Fr?hjahr 2005 ist der MME-Studiengang mit einer eigenen Webseite unter dem Link http://www.mme-de.de im Internet vertreten.

Ausblick

Insgesamt ist der MME-Studiengang sowohl von den beteiligten Fakult?ten als auch von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen worden. Bei der Vorstellung des Studienganges auf der Hochschulrektorenkonferenz im Oktober 2005 in Bonn als auch bei der Jahrestagung der Gesellschaft f?r Medizinische Ausbildung (GMA) im November 2005 in M?nster bestand ein sehr gro?es Interesse am neuen Aufbaustudiengang, dessen Konzeption und Umsetzung ?u?erst positive Resonanz fand. Der 1. Jahrgang wird das Studium am 30.09.2006 beenden.

F?r den zweiten Jahrgang 2005/2007 wurden 25 Teilnehmer von 17 Fakult?ten nominiert. Davon erhielten 19 Teilnehmer ein Stipendium zugesprochen, sechs Teilnehmer finanzieren das Studium selbst.

Nach eingehender Pr?fung des Zulassungsausschusses, der sich aus f?nf Mitgliedern der Medizinischen Fakult?t der Universit?t Heidelberg zusammensetzt, werden f?r den Jahrgang 2006/2008 25 Teilnehmer ausgew?hlt.

Die Bewerbung f?r den dritten Jahrgang 2006/2008 des MME-Studienganges endet mit Ausschlussfrist zum 15. Juli 2006.

Danksagung

Dr. Thomas B?ker/Heidelberg, Prof. Peter Dieter/Dresden, Dr. G?tz Fabry/Freiburg, Dr. Waltraud Georg/Berlin, Prof. Eckhart Hahn/Erlangen, PD Dr. Sigrid Harendza/ Hamburg, Prof. Stefan Herzig/K?ln, Dr. Matthias Hofer/D?sseldorf, Erika Irniger/Bern, Dr. Martina Kadmon/Heidelberg, Prof. Volker K?llner/Homburg, Dr. Ren? Krebs/Bern, Dr. Maria Lammerding-K?ppel/T?bingen, Prof. Martin Lischka/Wien, Dr. Bernhard Marschall/M?nster, Prof. Reinhard Nippert/M?nster, Dr. Dino Carl Novak/K?ln, Dr. Kai Schnabel/Berlin, Prof. Henk Schmidt/Rotterdam, PD Dr. Dirk Sommerfeldt/Hamburg, Dr. Barbara Stadelmann/Bern, Dr. Ingeborg Stahr/Essen, Prof. Thorsten Steiner/Heidelberg, Dr. Margret Tiebel/Dresden, Prof. Christian Waydhas/Essen, Bettina Jorzik/Stifterverband, Prof. Gebhard von Jagow/ MFT Frankfurt, Prof. Hans-G?nther Sonntag/Heidelberg, Liane Fe?ler-Asgeirsson/Heidelberg.

Anmerkung

Die Autoren Martin R. Fischer und Jana J?nger haben in gleicher Weise zu dieser Arbeit beigetragen.