Katrin Rockenbauch/Oliver Decker/Yve St?bel-Richter: Kompetent kommunizieren in Klinik und Praxis
Swetlana Philipp 11 Universit?tsklinikum Jena, Institut f?r Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Jena, Deutschland
Bibliographische Angaben
Katrin Rockenbach, Oliver Decker, Yve St?bel-Richter
Kompetent kommunizieren in Klinik und Praxis
Lengerich: Pabst Science Publishers
ISBN 978-3-89967-330-2, 284 Seiten, € 25,00
Erscheinungstermin: 2006
Rezension
Das Buch richtet sich in erster Linie an Dozenten in der medizinischen Ausbildung und Lehre, aber auch an (angehende) ?rzte, denn es bietet die M?glichkeit spezifische Aspekte der Gespr?chsf?hrung nachzuschlagen und auch auszuprobieren.
Die Autoren unterrichten im Bereich Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. In beiden F?chern wurde mit der 2002 neu eingef?hrten Approbationsordnung ein st?rkerer Fokus auf die Gespr?chsfertigkeiten der Studierenden gelegt, wodurch auch neue didaktische Perspektiven er?ffnet werden. Das Buch spiegelt die Vielfalt der methodischen Vermittlungsm?glichkeiten kommunikativer F?higkeiten – angewandt auf den speziellen Kontext der medizinischen und pflegerischen Praxis – wider.
In den ersten beiden Kapiteln werden wichtige Grundlagen der Arzt-Patient-Interaktion (1.Kapitel) und der Kommunikation (2. Kapitel) dargelegt. Das dritte Kapitel kann Basis f?r die Planung eines Gespr?chsf?hrungstrainings sein, da hier verschiedene Techniken der Kommunikation f?r ein kooperatives Gespr?ch behandelt werden. Im folgenden Kapitel werden verschiedene Gespr?chsarten sehr praxisnah eingef?hrt. Hier erhalten DozentInnen unterschiedliche Ideen f?r didaktische Umsetzungen und Anwendungen. Das 5. Kapitel befasst sich mit dem Thema Gruppe, da Kommunikationstrainings einerseits immer im Gruppenkontext stattfinden und damit f?r die Durchf?hrung von Kursen zum Thema Kommunikation notwendig sind. Die Fokussierung auf das Thema Gruppe ist andererseits auch deshalb ber?cksichtigt, weil medizinische Kommunikation eben nicht nur in der Dyade zwischen Arzt und Patient stattfindet, sondern auch in Teams in Praxen oder Krankenh?usern.
Ausgesprochen hilfreich ist das 6. Kapitel, da sowohl eingef?hrt wird, wie Rollenspiele durchgef?hrt werden und als auch eine Reihe von konkreten Rollenspielanleitungen nachzulesen sind.
Abschluss des Buches bildet das Kapitel Spiele f?r manche Gelegenheit, in dem Kennenlernspiele, Aufw?rm- und Aktivierungsspiele sowie Konzentrations- und Wahrnehmungsspiele vorgestellt werden, die sich in der Praxis der Medizinerausbildung bew?hrt haben.
In jedem Kapitel gibt es theoretische Einf?hrungen (die keineswegs zu kurz oder oberfl?chlich sind) und Anregungen f?r die jeweilige didaktische Umsetzung. Hilfreich sind diese Unterrichtsmaterialien sowohl f?r „Lehre-Einsteiger“ die damit schnell ?ber ein gro?es Methodenrepertoire verf?gen k?nnen als auch f?r „gestandene“ Lehrende, da bisher keine solche Zusammenstellung speziell f?r den medizinischen und pflegerischen Kontext vorliegt.
Die inhaltliche Methodenvielfalt und der st?ndige Wechsel von Theorie und Praxis spiegelt sich auch in der Form und dem Aufbau des Buches wider, die sehr ansprechend und erfrischend wirkt. Dadurch entsteht eine gro?e Lebendigkeit und gute Lesbarkeit, die Lust auf Kommunikation und Kommunikationstrainings macht.
Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Buch, dem man eine gro?e Leserschaft unter ?rztinnen und ?rzten, Dozenten und Kommunikationstrainern in Medizin und Pflegewissenschaft sowie Angeh?rigen verwandter Berufsgruppen w?nschen kann (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).