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GMS Journal for Medical Education__BAI_3

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017__BAI_3


This article is only available in German.
Vortag GMA-Jahrestagung 2006
Humanmedizin

[Establishment of a Case-based Computer-based Examination with Long Menu Questions: A Valuable Instrument to Test Applied Knowledge]

 Sören Huwendiek 1
Friedrich Reichert 2
Konstantin Brass 3
Hans-Martin Bosse 2
Jörn Heid 4
Andreas Möltner 3
Martin Haag 4
Franz-Josef Leven 4
Georg Friedrich Hoffmann 2
Jana Jünger 3
Burkhard Tönshoff 2

1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg, Abteilung Kinderheilkunde I, Heidelberg, Deutschland
2 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
3 Kompetenzzentrum Prüfungen in der Medizin Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
4 Fachhochschule Heilbron, Fachbereich Medizinische Informatik, Heilbronn, Deutschland




Text

Einleitung: Im Rahmen der Reform des Medizinstudiums zu mehr Praxisnähe ist die Einführung realitätsnaher Prüfungen entsprechend dem Leitsatz "Assessment drives learning“ entscheidend. Um die theoretische Prüfung im Fach Kinder- und Jugendmedizin praxisnäher zu gestalten, wurden elektronische Prüfungsfälle unter Berücksichtigung des sog. Key-Feature-Ansatzes [1] erstellt. Als Fragemodus wurde der Ansatz mit langen Auswahllisten ("Long Menu“) gewählt, da dieser Ansatz die computerunterstützte Prüfung aktiven Wissens ermöglicht.

Ziel dieser Studie war die Untersuchung der praktischen Durchführbarkeit, Akzeptanz und der teststatistischen Güte dieser computerunterstützten fallbasierten Prüfung unter Anwendung langer Auswahllisten.

Methoden: Die Prüfungskasuistiken wurden anhand authentischer Fälle entsprechend dem Key-Feature-Ansatz entwickelt, einem Reviewprozess unterzogen und in das CAMPUS-Prüfungssystem eingegeben. Nach einer erfolgreichen Pilotstudie im Mai 2006 mit 21 freiwilligen Medizinstudierenden wurde im Juni 2006 die erste reguläre Pädiatrie-Theorie-Abschlussprüfung unter Einbezug von vier Key-Feature-Fällen mit je drei Fragen durchgeführt.

Ergebnisse: Die Durchführung der Prüfung verlief problemlos. In der Evaluation durch 41 Studierende (Likert–Skala: 1=“trifft gar nicht zu“ bis 5=“trifft voll zu“, Rücklauf: 93%) wurde diese Art zu prüfen als "einfach in der praktischen Handhabung“ (3.8), "realitätsnah“ (3.6) und "die praxisnahe Ausbildung unterstützend“ (3.6) bewertet. Die teststatistischen Gütemaße der Key-Feature-Fälle waren gut (mittlere Trennschärfe r’ = 0.587 (0.447-0.691), mittlere Schwierigkeit P= 0.82 (0.772-0.898)). Die Gesamtklausur (inkl. 38 MCQ) hatte eine akzeptable Reliabilität (Cronbachs α=0.734).

Schlussfolgerung: Fallbasiertes computerunterstütztes Prüfen unter Anwendung langer Auswahllisten ist praktisch umsetzbar, wurde von den Studierenden als realitätsnah und die praxisnahe Ausbildung unterstützend bewertet und zeigt gute teststatistische Gütemaße. Somit ist dieses Instrument geeignet zur computerbasierten Prüfung von Anwendungswissen.


Literatur

[1] Page G, Bordage G. The Medical Council of Canada's key features project: a more valid written examination of clinical decision-making skills. Acad Med 1995;70(2):104-110