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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017_N


This article is only available in German.
Vortrag/Lecture
Humanmedizin

[Influence of teaching in medical history, ethics and theory on the students’ attitudes towards medical history and ethics]

 Stefan Schulz 1
Christoph Schweikardt 1
Bert Huenges 2
Thorsten Schäfer 2

1 Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
2 Ruhr-Universität Bochum, Büro für Studienreform Medizin, Bochum, Deutschland




Text

Einleitung: Unsere Querschnittsstudie zum Thema (GMA, 2006) hatte ergeben, dass zu Beginn des 5. Semesters im Regelstudiengang (RSM5) die Bedeutung medizingeschichtlicher und medizinethischer Themen geringer eingeschätzt wurde als zu Beginn des ersten Semesters (RSM1). Im Gegensatz dazu fehlte dieser Trend im Modellstudiengang (MSM5-MSM1) mit früher Einbeziehung von Medizingeschichte und Medizinethik ab dem ersten Semester. In einer Nachbefragung derselben Studierenden am Ende des ersten und fünften bzw. sechsten Semesters sollte geklärt werden, welchen Einfluss der Unterricht in Geschichte, Theorie und Ethik (GTE) hat. Zielparameter waren die Einschätzung der Bedeutung des Unterrichts für die Studierenden und der Bedeutung von Medizinethik und Medizingeschichte für die ärztliche Tätigkeit.

Methodik: Von 333 Studierenden des ersten bzw. 5./6. Semesters liegen Fragebögen der Vor- und Nachbefragung vor.

Ergebnisse: Die Wichtigkeit des medizinethischen Unterrichts wird insgesamt als hoch eingestuft, sank aber im Laufe des ersten Semester (RSM1 und MSM1), im fünften Semester zeigten sich positive Trends. Die Einschätzung der Bedeutung der medizinethischen Kompetenz für den Arzt sank ebenfalls im ersten Semester, während sie im fünften Semester tendenziell wieder anstieg.

Die Wichtigkeit des medizingeschichtlichen Unterrichts wird insgesamt etwas geringer eingestuft. Veränderungen im Laufe des ersten Semesters waren nicht signifikant. Im fünften Semester wuchs die Bedeutung in beiden Studiengängen.

Die Einschätzung der Bedeutung der medizingeschichtlichen Kenntnisse für den Arzt stieg in allen untersuchten Gruppen mit Ausnahme des RSM1, in dem kein GTE-Unterricht stattfand.

Schlussfolgerungen: Der medizingeschichtliche Unterricht hebt in beiden Studiengängen die Wertschätzung des Faches, während die Bedeutung der Medizingeschichte ohne fachspezifischen Unterricht unverändert bleibt.

Im Fall der Ethik, der von vornherein eine vergleichsweise hohe Bedeutung zugesprochen wird, sinkt die Wertschätzung der Ethik im Verlauf des ersten Semesters in beiden Studiengängen leicht. Im Verlauf des 5. Semesters, in denen GTE unterrichtet wird, tritt dieser negative Trend nicht auf.