[“Offering advice on open access publishing in libraries: How do I provide advice to my target group?” during the Annual Meeting of the German MLA (AGMB) 2015 in Basel (7th–9th September 2015)]
Jasmin Schmitz 11 ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln, Deutschland
Abstract
The workshop “Offering advice on open access publishing in libraries: How do I provide advice to my target group?” during the Annual Meeting of the German MLA (AGMB) 2015 in Basel (7th–9th September 2015) dealt with potential topics and formats for services focusing on open access publishing. Furthermore, possibilities to keep up-to-date with regard to these topics were discussed.
Keywords
publication advice, open access, research data, scholarly publishing
Der Workshop
Am 07.09.2015 diskutierten im Rahmen des Workshops ca. 20 Teilnehmende über mögliche Beratungsthemen, die in Bezug auf Open Access relevant sein können, sowie über entsprechende Formate mittels derer die Themen an die Nutzer vermittelt werden können.
Mögliche Beratungsthemen
Das Thema „Publizieren im Open Access“ sollte idealerweise nicht losgelöst vom Forschungskreislauf gesehen werden, denn es hat direkte Bezugspunkte beispielsweise zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Reputationsbildung. Mit dem Abfassen eines Artikels und der anschließenden (Open-Access-)Veröffentlichung werden bestimmte Ziele verfolgt, die über die reine Kommunikation der wissenschaftlichen Ergebnisse hinausgehen. So sind Publikationen unter anderem auch notwendiges Mittel, um im Wissenschaftssystem Fuß zu fassen und darin aufzusteigen. Insbesondere durch Mandate von Mittelgebern gewinnt auch das Thema Forschungsdatenmanagement und die Veröffentlichung von Forschungsdaten zunehmend an Bedeutung. Hinsichtlich der Beratung ergeben sich somit Kernthemen, die sich unmittelbar mit dem Thema Open Access beschäftigen, sowie verwandte Themen (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).
Tabelle 1: Mögliche Themen der Open-Access-Beratung
Ziel der Beratung sollte sein, dass Forschende auf der Grundlage fundierter Informationen eine Entscheidung über Publikationswege treffen können. Gleichzeitig sollen aber auch Hürden und Vorbehalte gegenüber Open Access abgebaut werden. Ein Teil der oben genannten Themen sind in wissenschaftlichen Bibliotheken oftmals verknüpft mit eigenen Infrastrukturangeboten wie einem institutionellen Repositorium, Publikationsfonds oder Publikationsplattformen für Zeitschriften oder Bücher.
Der Workshop hat gezeigt, dass Beratende an Hochschulbibliotheken und Medizin-Bereichsbibliotheken in erster Linie mit Fragen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen konfrontiert werden. Des Weiteren spielen in der Beratung Themen wie die Auswahl geeigneter Open-Access-Zeitschriften sowie allgemeine Fragen eine Rolle, wobei grundlegende Themen, beispielsweise die Vorteile von Open Access betreffend, adressiert werden. Zentrale Frage der Forschenden ist hier: „Was bringt mir das?“
Mögliche Beratungsformate
Bei der Vermittlung der Beratungsinhalte stellt sich die Frage nach geeigneten Formaten. Nimmt man die Nutzersicht ein, so lassen sich die Formate grob in aktive und passive Formen einteilen (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Bei aktiven Formaten wird mit dem Nutzer direkt interagiert bzw. der Nutzer muss in irgendeiner Form aktiv werden und beispielsweise die Bibliothek aufsuchen. Bei passiven Formaten werden die Angebote vom Nutzer lediglich rezipiert. Jedes Format hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. In den seltensten Fällen dürften Bibliotheken über entsprechende Ressourcen verfügen, alle genannten Formate anzubieten. Es gilt entsprechende Formate im Hinblick auf die Kapazitäten der jeweiligen Einrichtungen und die Bedarfe auszuwählen.
Tabelle 2: Mögliche Formate bei der Open-Access-Beratung sowie ihre Vor- und Nachteile
Insgesamt lässt sich feststellen, dass eine intensive und kontinuierliche Bewerbung der Beratungsangebote unerlässlich ist, insbesondere auch, weil im Hochschul- und außeruniversitären Umfeld von einer hohen Fluktuation ausgegangen werden muss. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Aktivitäten der Bibliotheken in Bezug auf Open Access (wie auch generell) Unterstützung auf Ebene der Fachbereiche und insbesondere auf Präsidiumsebene der Hochschulen finden.
Wie halte ich mich auf dem Laufenden?
Zum Abschluss des Workshops wurde auch auf Möglichkeiten eingegangen, wie man sich in Bezug auf Open Access und die damit verwandten Themen auf dem Laufenden halten kann. Neben der Informationsplattform Open Access (https://www.open-access.net/startseite/) und der Diskussionsliste IP-OA_Forum (http://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum) gibt es eine Reihe von Newslettern, die eine gute Möglichkeit bieten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Hierzu zählt unter anderem der Helmholtz Open Science Newsletter (http://oa.helmholtz.de/bewusstsein-schaerfen/newsletter.html). Auch in den sozialen Medien findet man eine Reihe von „Kanälen“, die sich mit den Themen auseinandersetzen. Für rechtliche Aspekte sind hierzu die Angebote von IUWIS (https://www.facebook.com/iuwis) und iRights.info (https://www.facebook.com/iRights.info) hilfreich. Auch bibliothekarische Fachzeitschriften beschäftigen sich immer wieder ausführlich mit den Themen. Über das Abonnieren von Inhaltsverzeichnissen kann man sich schnell über tiefergehende Debatten informieren. Zudem gibt es zunehmend auch Sessions auf bibliothekarischen Konferenzen sowie weitere Veranstaltungen, die sich ausschließlich mit unterschiedlichen Aspekten von „Openness“ in der Wissenschaft beschäftigen, wie z.B. die jährlichen Open-Access-Tage. Darüber hinaus finden über das ganze Jahr verteilt auch zahlreiche Vorträge und Workshops statt, die mittels Aufzeichnung oder Bereitstellen der Präsentationen dokumentiert werden und zur persönlichen Information dienen können. Webinare haben zudem den Vorteil, dass eine persönliche Anwesenheit nicht erforderlich ist. Entsprechende Ankündigungen für Workshops, Vorträge oder Webinare findet man in Newslettern und Diskussionslisten. Um gezielt Präsentationen im Bereich Open Access zu finden, um diese für die eigene Fortbildung, aber auch für eigene Veranstaltungen zu nutzen, bietet sich insbesondere auch die Website von FOSTER (https://www.fosteropenscience.eu/) an, die Materialien frei zugänglich macht.
Eine kleine Auswahl an möglichen Informationsquellen zum Thema „Open Access“
Internetseiten/Blogs
- Informationsplattform Open Access: https://www.open-access.net/startseite/
- Open Access Tracking Project: http://tagteam.harvard.edu/hubs/oatp/items
- Rubrik „Open Access“ im Blog „Archivalia“ von Klaus Graf: http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access
- The Scholarly Kitchen: http://scholarlykitchen.sspnet.org/
- Rubrik „Open Access“ im Blog „Walt at Random“ von Walt Crawford: http://walt.lishost.org/category/open-access/
Newsletter/Diskussionslisten
- IP-OA_Forum: http://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum
- Helmholtz Open Science Newsletter: http://oa.helmholtz.de/bewusstsein-schaerfen/newsletter.html
Social Media
- Twitter Hashtag #openaccess: http://twitter.com/hashtag/openaccess
- Facebook-Auftritt von IUWIS: https://www.facebook.com/iuwis
- Facebook-Auftritt von iRights.info: http://www.facebook.com/iRights.info
Fachzeitschriften
- Aktuelles Beispiel: Information – Wissenschaft & Praxis, Band 66, Heft 2–3: http://www.degruyter.com/view/j/iwp.2015.66.issue-2-3/issue-files/iwp.2015.66.issue-2-3.xml
Konferenzen mit Schwerpunkt „Open Access“
- z.B. Open-Access-Tage: http://open-access.net/community/open_access_tage/
Webinare/weitere Materialien
- openaccessweek.org: http://www.openaccessweek.org/events/event/listByType?type=webinar
- Foster Open Science: https://www.fosteropenscience.eu/
Angebote von ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften
Neben seinen konkreten Open-Access-Publikationsangeboten für Forschende aus den Lebenswissenschaften unterstützt ZB MED mit der Publikationsberatung auch wissenschaftliche Bibliotheken bei allen Fragen rund um das Thema Publizieren im Open Access mit Informationstexten in Form von FAQs auf der Publikationsplattform PUBLISSO (http://www.publisso.de/), persönlicher Beratung, aber auch mit Vorträgen oder Workshops – auf Wunsch auch als Inhouse-Veranstaltung an der jeweiligen Institution.
Anmerkung
Interessenkonflikte
Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.