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GMS Journal for Medical Education__Temp

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017__Temp


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Projekt
Humanmedizin

Entwicklung eines E-Learning Curriculums f?r die medizinische Ausbildung

 Wilfried Scholz 1

1 Universit?t Ulm, Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin, Ulm, Deutschland

Abstract

An e-learning curriculum will be developed in which content and learning systems suitable to study phases can be utilised. The development of the e-learning curriculum takes place via the connection of established e-learning offers with needs, and subsequent curricular integration. For the evaluation of e-learning offers, a quality criteria catalogue was developed which describes how learning units are embedded into the system, and of what quality they are. Standards were defined against which national and international e-learning offers could be measured. The result is a selection of offers suitable for e-learning which together form a reference directory. Through the illustration of conformity between the contents of the reference directory and requirements, on the basis of location-specific curricula and the medical subject catalogue, location-specific directories are created which represent the relevance of e-learning offers for both courses and examinations. With the location-specific e-learning directories, teachers and learners are provided with an instrument to complement courses with e-learning components. The curricular integration takes place under the influence of the results of the analysis of the target group, as well as the location-specific resources. The efficiency of the practical implementation and the location-specific requirements determine the character of each e-learning curriculum.


Beschreibung des Projekts

Mit Einf?hrung der neuen ?rztlichen Approbationsordnung (?Appo) wurden Vorraussetzungen f?r die Verbesserung der Lehre in der medizinischen Ausbildung geschaffen. Die neue ?Appo fordert u.a. die Einrichtung neuer Lernkonzepte mit klinischen Bez?gen. F?r die medizinische Fakult?t der Universit?t Ulm stellt der Aufbau eines E-Learning Curriculums eine M?glichkeit zur Umsetzung dieser Forderung dar (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Abbildung 1: Entwicklungsprozesse eines E-Learning Curriculums

Ziel ist es, Lehrenden und Lernenden ein Instrument an die Hand zu geben, um lehren und lernen durch E-Learning Komponenten zu erg?nzen. Es wird ein E-Learning Curriculum erarbeitet, in dem definiert wird, in welchen Studienabschnitten geeignete Inhalte und Lernsysteme eingesetzt werden k?nnen. Die Entwicklung des E-Learning Curriculums geschieht ?ber zwei Prozesse:

1) Verkn?pfung von E-Learning Angeboten und Bedarf

2) Curriculare Integration.

1. Verkn?pfung von E-Learning Angeboten und Bedarf

Zur Bewertung der Lernsysteme und der darin eingebundenen Lerneinheiten wurde ein Qualit?tskriterienkatalog entwickelt, der sich am "Qualit?tskriterienkatalog f?r elektronische Publikationen in der Medizin" der deutschen Gesellschaft f?r Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS) [1] anlehnt. Er beschreibt wie Lerneinheiten im System eingebettet und von welcher Qualit?t sie sind. Es wurden Standards definiert, an denen nationale und internationale E-Learning Angebote gemessen werden. Das Ergebnis ist eine Auswahl, zum E-Learning geeigneter Angebote, die zusammen ein Referenzverzeichnis bilden. Durch Abbildung von ?bereinstimmungen zwischen den Inhalten des Referenzverzeichnisses und dem Bedarf, auf Grundlage der standortspezifischen Curricula sowie dem Gegenstandskatalog (GK) der Medizin, entstehen standortspezifische Verzeichnisse die sowohl Lehrveranstaltungsrelevanz als auch Pr?fungsrelevanz von E-Learning Angeboten darstellen.

Beispiel (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]):

Tabelle 1: Verkn?pfung von E-Learning Angeboten und Bedarf

Der Fall Herr G. aus U., aus dem Lernsystem LaMedica, zeigt einen Patienten, der mit hohem Fieber, Bewusstseinsst?rungen und Anurie in die Klinik f?r Nephrologie eingeliefert wird. Die klinische Diagnose ist eine Mykose am Fu?, die zus?tzlich mit Streptokokken infiziert wurde und zu einem Erysipel am Unterschenkel gef?hrt hat. Von dort ist es zu einer Streuung der Bakterien in den gesamten K?rper gekommen, die letztlich zum Nierenversagen gef?hrt hat. Dieser Fall weist hohe ?bereinstimmungen mit dem GK der Medizin sowie mit dem standortspezifischen Curriculum auf.

Der Fall ist anschaulich dargestellt und erzeugt mittels Einsatz von Videos, Bildern, Grafiken und Animationen eine hohe Realit?tsn?he und Lerneffizienz. Er k?nnte in mindestens 3 Fachbereichen eingesetzt werden, sodass zudem die Realisierung einer interdisziplin?ren Ausbildung unterst?tzt w?rde.

In vorbeschriebener Weise entstehen, auf Basis ausgew?hlter E-Learning Angebote des Referenzverzeichnisses, die standortspezifischen Verzeichnisse. Damit wird Lehrenden und Lernenden ein Instrument an die Hand gegeben, mit dem Lehrveranstaltungen durch E-Learning Komponenten erg?nzt werden k?nnen.

2. Curriculare Integration

Ein Curriculum stellt ein Verzeichnis der stattfindenden Lehrveranstaltungen dar, die jeweils einen Titel tragen, an einem bestimmten Datum, zu einer festgelegten Zeit und von einem benannten Dozenten durchf?hrt werden. Analog dazu wird aus einem standortspezifischen Verzeichnis erst dann ein E-Learning Curriculum, wenn die dort aufgef?hrten E-Learning Angebote in die stattfindenden Lehrveranstaltungen eingebunden sind.

Die curriculare Integration geschieht unter dem Einfluss der Ergebnisse der Zielgruppenanalyse sowie den standortspezifischen Ressourcen. Von den Ergebnissen der Zielgruppen- und Bedarfsanalyse wird beispielsweise der Wunsch von Studierenden, E-Learning Angebote sowohl in der Vorlesung, im Praktikum und im Seminar erg?nzend, wie auch zum Selbststudium nutzen zu wollen, in der Form ber?cksichtigt, das sowohl Lehrveranstaltungen in Form von blended learning als auch zum fallbasierten Lernen angeboten werden. Bei der Gestaltung dieser Lernszenarien m?ssen die standortspezifischen Ressourcen, d.h. die organisatorischen M?glichkeiten der Dekanate, die technische Ausstattung der Veranstaltungsr?ume und die Qualifikation von Lehrenden und Lernenden zum E-Learning, ber?cksichtigt werden.

Die Effizienz der praktischen Umsetzung und die standortspezifischen Erfordernisse bestimmen dann den Charakter des jeweiligen E-Learning Curriculums.


Literatur

[1] Schulz S, Klar R, Auhuber T, Schrader U, Koop A, Kreutz R, Oppermann R, Simm H. Qualit?tskriterien f?r Elektronische Publikationen in der Medizin - Kriterienkatalog der GMDS-AG CBT. Inform Biom Epidemiol Med Biol. 2001;31(4):153-166. Zug?nglich unter: http://www.imbi.uni-freiburg.de/medinf/gmdsqc/d.htm.